In unserer Reihe “Strickfehler” widmen wir uns unterschiedlichen Problemen, die beim Stricken auftreten können. In diesem Teil: Zuwenig Maschen
Manchmal passiert es, dass plötzlich weniger Maschen auf der Nadel liegen, als angeschlagen wurden. Dass Maschen verloren gehen, kann verschiedene Ursachen haben. Dies kann am Rand der Strickarbeit genauso passieren wie in der Mitte. Zum Beispiel werden gerne zwei Maschen versehentlich zusammengestrickt. Und schon liegt eine Masche weniger auf der Nadel, ohne dass sich das Strickbild sehr verändert. Es kann aber auch eine Masche leicht von der Nadel rutschen und man merkt es gar nicht. Meist wird weitergestrickt, und erst ein paar Reihen später wird der Fehler entdeckt.
Strickfehler Nummer 2: zu wenig Maschen auf der Nadel
So werden verlorene Maschen wieder aufgefangen: Nach oben stricken:
Es wird dabei immer bis an die Stelle gestrickt, an der die Masche abgerutscht ist. An dieser Stelle ist leicht erkennbar, dass über der heruntergefallenen Masche mehrere Querfäden etwas weiter auseinander liegen. Die abgestürzte Masche wird nun mit der linken Nadel eingestochen und auf die Nadel gelegt. Danach wird der nächsthöhere Querfaden mit der rechten Nadel vor die aufgenommene Masche der linken Nadel gelegt. Nun kann die aufgehobene Masche einfach mit der rechten Nadel über den Querfaden gehoben werden, und schon ist die verlorene Masche wieder gestrickt. So kann die Masche immer eine Reihe nach oben gestrickt werden, bis kein Querfaden mehr übrig ist und die Ausgangsposition erreicht wurde. Danach wie gewohnt weiterstricken.
Nach oben häkeln:
Die abgerutschte Masche kann auch mit einer Häkelnadel wieder nach oben gehäkelt werden. Dabei legt man die verlorene Masche auf die Häkelnadel und häkelt sich Masche für Masche nach oben. Ein Querfaden nach dem anderen wird durch die fallen gelassene Masche gezogen, bis keine Querfäden mehr vorhanden sind. Danach wird ganz normal weitergestrickt. Sollte die Strickansicht nach dieser Maschenrettung nicht mehr ganz so einheitlich aussehen, wie es gewünscht wird, ist auch das kein Problem. Denn mit der Zeit, spätestens aber nach der ersten Wäsche, zieht sich die gesamte Strickarbeit wieder in ein schönes Strickbild zusammen.
Die verlorene Randmasche retten:
Auch bei einer nach unten gerutschten Randmasche kann wie oben beschrieben verfahren werden. Die verlorene Masche wird auf die linke Stricknadel gelegt, den Faden von der nächsten Reihe auf die Nadel legen und die verlorene Masche darüberziehen. Das gleiche gilt, wenn dabei die Häkelnadel zu Hilfe genommen wird. Die abgerutschte Masche auf die Häkelnadel legen und Masche für Masche am Rand entlang hochhäkeln.
Zwei Maschen zusammen gestrickt:
Hat man versehentlich zwei Maschen zusammengestrickt, kann auch dieser Fehler leicht behoben werden. Wie wir im ersten Strickfehlervideo schon gezeigt haben, kann man schnell und einfach bis zum Fehler zurück stricken. Dort angekommen, wird nun die zusammengestrickte Masche absichtlich bis in die Reihe fallen gelassen, in der die zwei Maschen zusammengestrickt wurden. Diese zwei Maschen werden nun wieder nach oben gehäkelt oder nach oben gestrickt, wie es schon beschrieben wurde. Liegen allerdings die zwei zusammengestrickten Maschen sehr weit unten, sodass es mühevoll wäre, diese nach oben zu stricken, kann man es sich auch einfacher machen. Wie schon in einem Video erklärt, wird in der kommenden Strickreihe einfach eine neue Masche herausgestrickt. Dabei nimmt man den Faden zwischen zwei Maschen, legt diesen von hinten auf die linke Nadel und strickt diesen Faden rechts ab. Durch die verdrehte Schlaufe entsteht im Gesamtbild kein Loch. Diese Art, einen Fehler auszubessern, hängt allerdings vom gesamten Strickstück ab. Das muss die Strickerin für sich entscheiden, ob diese einzelne Maschenzunahme das Bild der gesamten Strickarbeit verändert, oder der Fehler unsichtbar bleibt.